Mit der Firma „ ZIEL|im|PULS “ geht ein weiterer Stern am Coaching und Beratungshimmel auf. Wo genau möchten Sie ansetzen?
Für mich ist es wichtig den Mensch in den Mittelpunkt der Entwicklung zu stellen. Wenn aus Ganzheitlich die „Ganzheit|ich“ wird, wenn spürbar ist, dass der Mensch für sich selbst einen Schritt vorwärts geht, dann spreche ich von „ZIEL|im|PULS“.
Ihre Unternehmensphilosophie in fünf Worten?
menschlich. ganzheitlich. verbindlich. kreativ. werteorientiert.
Was versteckt sich für Sie persönlich hinter dem Wort „ Zielimpuls“?
Ich bin ein großer Freund von Wortspielen. Wichtig ist mir dabei, die Aussage auf das Wesentliche herunter zu brechen. Das Wort „Ziel“ ist die Basis, denn ohne Ausrichtung ist es sehr schwierig, die eigene Entwicklung und die inneren Wünsch lebendig zu halten oder auszubauen. Wer klare Ziele hat, ist auch in der Lage einen Weg zu bestreiten. Impulse aufzugreifen und in klare Ziele zu lenken, sodass Sie pulsieren und auch „im Puls“ also im eigenen Dialog mit dem eigenen Leben stehen ist für eine Herausforderung, der ich mich als Coach stelle. Mit Zielimpuls verbinde ich den lebenslangen Lernprozess, der immer wieder neue Ziele zutage fördert und stetig vorwärts treibt.
Wo setzen Sie an?
Die Frage ist immer, wann und unter welchen Umständen ein inneres Umdenken beginnt. Dies kann passieren zum Einen durch äußere Umstände, die eine Verhaltens-/Lebensänderung unmittelbar notwendig machen, zum Anderen aus eigenem Antrieb, wenn sich innere Bedürfnisse melden, die gelebt werden wollen. In beiden Fällen stehe ich mit meinem persönlichen Engagement und meiner Fachkompetenz als Coach zur Seite. Die Überschrift meiner Ausrichtung sowohl im Personal- als auch im Businesscoaching ist die Persönlichkeitsentwicklung die es ermöglicht im Leben zu stehen und zu wachsen.
Heutzutage gibt es im Coachingbereich eine Vielzahl an neuen Umsetzungsstrategien. Angefangen bei Webinaren, Emailcoachings, virtuellen Klassenzimmern und kurzen E-Learningangeboten direkt vom Arbeitsplatz aus. Wie stehen Sie zur „Online-Entwicklung“?
Mich begeistert die vielseitige technische Möglichkeit, die ich erst kürzlich auf der Messe „Learntec 2013“ in Karlsruhe erproben konnte, ich sehe die technische Umsetzung jedoch eher als Ergänzung zu dem herkömmlichen Direktkontakt und nicht als alleinige zukunftsweisende Ausrichtung im Coachingsektor.
Halten Sie die Entwicklung für ein Fluch oder Segen?
Die Frage ob es ein Fluch oder Segen ist, kann nicht schwarz weiß gesehen werden, vielmehr kommt es auf den Kontext und die Persönlichkeit an. Menschen die beispielsweise auditiv geprägt sind und die Wissensvermittlung in erster Linie über das gesprochene Wort aufnehmen, sind in einem Webinar oft zielorientiert unterwegs und können viele Themen mitnehmen. Ein visuell geprägter Mensch, wird sich in einem Webinar womöglich schwerer tun und innerlich schneller aussteigen. Auch jemand, der eher auf der Gefühlsbasis, also kinästhetisch unterwegs ist, wird sich ggf. nicht wohlfühlen, weil der persönliche Kontakt fehlt.
Für mich persönlich gilt immer noch die Ausrichtung, dass ein Coaching oder Seminar in einem direkten Dialog stattfindet. Gerade auch im Unternehmenskontext würde ich sogar noch einen Schritt weitergehen und eine klare Empfehlung für eine räumliche Veränderung aussprechen.
Die Frage ist: Wie stark kann eine Seminarleitung einen Mitarbeiter erreichen, der zwischen zwei Meetings, mitten im Tagesgeschäft eingebunden, kurz einen Coaching-Zwischenstopp gebucht hat? Das Telefon klingelt, die Mails wollen noch eben schnell abgerufen werden – die Reizüberflutung ist im vollen Gang und der Mitarbeiter ist womöglich bereits vom Tag so „gesättigt“, dass er sich der eigenen Entwicklung nicht – oder nur eingeschränkt- stellen kann.
Was wäre Ihrer Meinung nach eine alternative Herangehensweise?
Neue Wege zu gehen, heißt auch gleichzeitig den „Normbereich“ zu verlassen und neue Möglichkeiten zu zulassen. Alternative Coachingangebote könnte ich mir beispielsweise im Natur-Bezug vorstellen, als eine Art Bauwagen-Coaching Konzept oder auf einem alten Hofgut, vollkommen reiz arm, an der frischen Luft und fern von der wirtschaftlichen Schnelllebigkeit. Eine weitere Möglichkeit könnte eine „Coaching-Wanderung“ darstellen, indem geistige Entwicklungsarbeit mit körperlicher Bewegung gekoppelt ist.
Schaut man sich die Veränderungsarbeit im privaten Bereich an, so ist eine altbewerte Lösungsstrategie neue Ansichten durch Abstand zu gewinnen. Gedanken wollen sacken, Emotionen brauchen Zeit, Veränderungen können nicht nur auf schnellen Erkenntnissen basieren, sondern entwickeln sich langsam – warum also wird dieses Verhalten in der Wirtschaft als zu zeitaufwändig erlebt? Letzten Endes holt sich der Körper die Zeit für innere Entwicklung, indem er mit Erschöpfungs- und Erkrankungssymptomen aufwartet. Die Frage ist nur, ob es so weit kommen muss, oder ob eine frühzeitige aktive Angehens weise die Vitalität bestärken kann.
Wo sehen Sie für die nächsten Jahre den größten Unterstützungsbedarf in der Persönlichkeit – und Unternehmensentwicklung?
In dem aufspüren eigener Wertvorstellungen, dem Ausloten eigener Grenzen und der Verbindung dieser beiden Themen in das bestehende Wirtschaftsnetz.
Die Unternehmen sehen sich einer neuen Generation gegenüber gestellt, die nicht alleine durch Lohnzahlungen oder innovativer Projektideen zu halten ist; vielmehr sind diese jungen Menschen, die die Unternehmenswelt verstehen möchten und mit klaren Vorstellungen über die Persönlichkeitsentwicklung an die Unternehmen herantreten.
Was sind Ihre nächsten Projekte und Ideen?
Als nächster Schritt sind neben den bereits bestehenden Seminarangeboten, „Impuls-Vorträge“ in Planung, die verschiedene Themen der Persönlichkeitsarbeit und Selbstverwirklichung abdecken und zur weiteren Eigenarbeit anregen. Ich freue mich darauf, gezielte kleine Themen möglichst lebendig aufzuarbeiten und neben dem Wissenstransfer das Interesse zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung in Gang zu bringen.